Fair Film Initiative

Ziel der Fair Film Initiative der Film Commission Region Stuttgart war es ursprünglich gemeinsam mit Partnern besonders faire Filmprojekte mit einem Zertifikat auszeichnen und damit ein Anreiz- und Motivationssystem für mehr Fairness in der Filmwirtschaft schaffen.

Das Fair Film Label wollte Aufmerksamkeit auf notwendige Rahmenbedingungen und Voraussetzungen lenken, um Filmprojekte „fair“ durchzuführen und damit gleichzeitig die „faire“ Herstellung von Filmprojekten fördern. Fairness und Filmproduktion sind auf den ersten Blick zwei Begriffe, die nicht unbedingt zusammenpassen. Viele Projekte müssen sich primär am Kosten- und Zeitdruck ausrichten, die Konkurrenzsituation ist sowohl unter Filmproduzenten als auch unter Filmschaffenden groß, zudem verlangen kreative Prozesse und Projektarbeit eine Anpassung des Fairness-Begriffs. Nachteilig ist auch, dass das Bewusstsein für Fairness im Filmbereich unterentwickelt ist. Zudem kommen klassische Strukturen, die den fairen Umgang regeln (z.B. Tarifverträge) bei einigen modernen Arbeitsverhältnissen (z.B. fehlende Tarifbindung, Freiberufler, projektbasierte Kooperationen) an ihre Grenzen.

Insgesamt stellt sich die Frage, welche Zukunft die Produktion von Filmen als Lebens-, Arbeits- und Geschäftsmodell hat. Andere Bereiche der Wirtschaft handeln hier – Stichwort Corporate Social Responsibility – bereits deutlich verantwortungsbewusster. Die Fair Film Initiative hat dazu beigetragen, dass der Hoffnungsschimmer-Preis des Bundesverbands Die Filmschaffenden als Fair Film Award weiterentwickelt wird,  Bundesverband und German Film Commissions thematisch kooperieren, das Branchenetzwerk Crew United sein Fairness-Voting weiterentwickelt hat und Fairness in der Filmbranche generell häufiger diskutiert wird.

Film Commission Region Stuttgart
Konzeptentwicklung und Partneransprache als Leiter der Film Commission
09.2013 – 06.2016

 

 

Christian Dosch

Freier Projektmanager, Medienschaffender, Raumentwickler, Konzepter, Moderator, Koordinator.